Orte die kaum einer kennt
Es lohnt sich, die eigene Stadt auch einmal abseits bekannter Wege zu erkunden und in sonst kaum besuchten Quartieren spazieren zu gehen. Das Kasernenviertel im Osten entwickelt und verändert sich gerade rasant. Neubauten stehen neben Altbebauung vieler Jahrzehnte, hübsch saniert neben sehr schlicht. Bei Ausgrabungen fand sich jahrtausendealte Besiedelung unter einer Industriebrache, die jetzt bebaut wird. Der kleine Ostpark war Ende des 19. Jahrhunderts der Exerzierplatz. Die Grünfläche ist überschaubar, lädt aber zu einer ruhigen Runde und einer Pause ein. Rund herum stehen noch die denkmalgeschützten Kasernen. Die ungewohnte Klinkerarchitektur erinnert eher an Nord- oder Ostdeutschland und findet sich sonst kaum in Regensburg. Straßennamen erzählen hier Kirchen- und Militärgeschichte, einige wichtige Forscher zur Stadthistorie wie Plato Wild oder Walderdorff sind auch vertreten. Und wer sich gar in die ehemals so berüchtigte Guerickestraße wagt, kann moderne Stadtentwicklung und Bebauung direkt erleben. Ein ganzes Viertel entsteht, mit Kunst und Hallenbad, Begegnungszentrum und neuen Architekturideen. Ein Stadtteil im Wandel, der sich bequem entdecken lässt. Und von der Fußgängerbrücke über die Bahn lässt sich nicht nur der schnelle Weg in die Stadt antreten, es gibt Weitblick und ein klein wenig Fernweh inklusive.
Text und Foto: Claudia Erdenreich